Weihnachtsgruß 2020

Weihnachtsgruß 2020

Es weihnachtet sehr oder auch weniger in diesem doch recht besonderen Jahrgang… Weihnachten ist unwandelbar Zeit zum Innehalten, zur Rückbesinnung wie auch die Gelegenheit des Jahres zur Selbstreflexion bzw. zur prüfenden Betrachtung.

Weihnachten 2020 – kein Weihnachten wie sonst

Nach drei durch Allgemeinverfügungen der Bundes- und Landesregierung Bayerns verschieden harten Lockdowns zur Bekämpfung einer Pandemie kann wohl kaum jemand davon sprechen, dass alles – auch das Weihnachtsfest – so ist, wie es ansonsten in unserem Land begangen werden kann.

Rückblick 2020

Das Jahr lässt sich nur schwerlich schönreden. Plattitüden wie Krise als Chance er- oder begreifen muten oftmals bei allem Respekt vor den mit der Situation einhergegangenen zwar schier erforderlichen, aber viel verkommuniziert als Errungenschaften oder positiven Entwicklungen beispielsweise in der individuellen Arbeitsgestaltung in Form von „mobilen Arbeiten“, „Homeoffice“ und virtuellen Videokonferenzen als Lippenbekenntnisse oder Schönfärberei einer schlichtweg widrigen Situation an. Es vergeht auch bislang kein Tag, an dem es nicht irgendeinen Fall gäbe, bei dem sich eine vorgeschobene Persönlichkeit des öffentlichen Lebens nicht mit seinen Äußerungen und seinem Verhalten maßlos zu desavouieren vermag. Viel zu groß ist die Überreiztheit der Gesellschaft auf die verordneten Maßnahmen, auch wenn allerorten verkündet wird, wie griffige Anteile der Bevölkerung (meist selbstverständlich in der Mehrheit!) – also mehr als 60 Prozent, mehr als zwei Drittel, über 75 Prozent etwas gut finden bzw. mit tragen, so die renommierten Meinungsumfragen.

Die Wahrheit ist und bleibt vorerst: Im Mittelpunkt steht die AHA-Formel – das heißt: Abstand halten, Hygiene beachten und Alltagsmaske (Mund-Nasen-Bedeckung) tragen.

Einzelschicksale oder Weihnachtsgeschichte 2020?

Vor einiger Zeit habe ich am Friedensengel im November eine Ballerina der Staatsoper unter freiem Himmel erleben dürfen, die ihre Kunst für Münzgeld den Passanten zum Besten gegeben hat. Dies habe ich einem Freund erzählt, der Beamter auf Lebenszeit ist und der seit dem ersten Lockdown im März im Homeoffice seiner Arbeitsverpflichtung nachkommt. Dieser meinte trocken auf die Geschichte der Ballerina am Friedensengel, sie solle doch eine Umschulung machen und bei Amazon Regale einräumen, dort bestehe doch Bedarf an qualifiziertem Personal. Es kann auch sein, dass mein Freund, der wegen seiner Äußerung immer noch mein Freund ist, diesen Beitrag von mir liest. Ich war damals zu bequem, ihm Widerworte angedeihen zu lassen.

Weswegen ich jedoch diese Geschichte anführe hat einen anderen Grund: Ich möchte zum Nachdenken außerhalb der eigenen Blase anregen, in der auch ich zugegeben gefangen bin. Nur sollte es gerade in derart besonderen Zeiten Ansporn für jedermann sein, sich auch um den Blick über den Tellerrand hinaus zu strecken. Dies besonders, wenn man gute Tipps für die Bereiche außerhalb des eigenen Bereichs parat hält und hat. Wie schnell ist die Gesellschaft gespalten, das hat nichts Einigendes, nichts Verbindendes, kurzum nichts Weihnachtliches. Weihnachten ist meines Wissens in diesem Land (immer noch) eine der hochheiligen Feierlichkeiten, auch ohne Christmetten, ohne Gesang, mit Abstand und mit Voranmeldung im Gottesdienst oder dann doch noch kurzfristig vor dem Fest vollumfänglich verfügter Absage der Gottesdienste.

Begreifen wir doch das mal als Anlass, unsere persönliche Weihnachtsgeschichte 2020 neu zu erschließen! So schön der ganze Fokus-Hokus-Pokus des Jahres in der Arbeit auch sein mag und auch notwendig scheint, versuchen wir doch auch einmal wieder die Gänseblümchen neben den ganzen gezüchteten und kultivierten Baccara-Rosen zu sehen!

Ende der Gipfelkonzerte des Edelweissprinzen auf dem Kehlstein

Nachdem der Zweckverband Tourismusregion Berchtesgaden-Königssee im Frühjahr mit seiner Klageanstrengung gegen den Edelweissprinzen beim Landgericht Traunstein in zweiter Instanz erfolgreich zum Ziel kam, sind seither die in den letzten Jahren erfolgten Gipfelkonzerte im Sommerhalbjahr für Touristen aus aller Welt Geschichte. Das hat mir nicht nur als Künstler, sondern auch als Vollblut-Musiker und Heimatbotschafter einen starken Stich versetzt. Wie vielen Gästen aus dem In- und Ausland konnte ich dort auf 1.881 Höhenmetern am Gipfelkreuz eine willkommene Bereicherung, Auflockerung der Örtlichkeit und Freude bereiten?

Unzählige E-Mails und Zuschriften habe ich erhalten, die im Verhältnis zu den vorgebrachten an einer Hand auszumachenden sog. Beschwerden alles andere rechtfertigen, als dass an dieser Touristenattraktion mit 3.500 Gästen pro Tag (wo es eh nie ruhig und beschaulich zugeht) auch ohne meine Gipfelkonzerte Ruhe auch nur ohne mich überhaupt sein könnte oder müsste. Die ganze Klageanstrengung ist letztlich eine Farce und vielmehr hat sich hier jemand in höchster Vollendung selbst bloß stellen müssen. Seltsam nur, dass in diesem Jahr aus technischen Gründen die Touristenattraktion nicht „gespielt“ werden konnte (weil die Kehlsteinbetriebe komplett geschlossen bleiben mussten) und dass der Landkreis Berchtesgaden zum Corona-Hotspot avancierte… Trotzdem bin ich als Edelweissprinz traurig über diese Entwicklung und das bleibe ich auch.

Auch der Edelweissprinz ist auf Veranstaltungen angewiesen

Das Jahr war auch als Veranstaltungsdienstleister nicht das Jahr, das in die Geschichte als besonders herausragend eingehen wird. Umso dankbarer bin ich meinen über die Jahre treuen Kunden, die ihre Verbundenheit auch in diesen Zeiten mir gegenüber zum Ausdruck bringen können und die mich nicht gleich zu Amazon ins Hochlager empfehlen.

Stellvertretend für alle dieser lieben Kunden hervorzuheben ist besonders die Weihnachtsfeier des Bundesverbandes der Mittelständischen Wirtschaft (BVMW), die in diesem Jahr als Online-Veranstaltung für die Teilnehmer in einem Schwabinger Studio aufgezeichnet wurde und die mit meinen Weihnachts- und Adventsliedern eine vierstellige Gästeanzahl zu Hause von ihren Bildschirmen aus verfolgen konnten.

Wirklich schön, dass es diese technischen Möglichkeiten gibt, wenn ich auch zugebe, dass mir der reale persönliche Auftritt vor Menschen deutlich mehr Freude bereitet. Hoffen wir, dass dies bald wieder möglich sein wird! Ich freue mich schon jetzt sehr darauf!

Dank und Ausblick

Herzlichen Dank an alle meine Unterstützer und Freunde!

Die größte Kraft des Lebens ist Dankbarkeit.

(Hermann Bezzel, dt. Theologe)

In diesem Sinne möchte ich mich bei allen Freunden und Unterstützern dieses zurückliegenden Jahres bedanken, die durch Buchung, Worte, Anteilnahme, Applaus, Facebook- oder Instagram-Likes und -Kommentare ihrer Verbundenheit zu mir Ausdruck verliehen haben!

Ich freue mich auf ein Wiedersehen im Neuen Jahr mit Ihnen und Euch allen!

Ich wünsche Ihnen und Euch von ganzem Herzen frohe und gesegnete Weihnachten sowie einen guten Rutsch in ein erfolgreiches, glückliches, gesundes und von Herzensfrieden getragenes Neues Jahr 2021!